Freitag, 29. Januar 2016

Kaktusfeigenmarmelade

Hallo meine Lieben,

mein Urlaub in Sizilien ist ja nun schon wieder über zwei Monate her, aber ich habe noch ein paar Gläser Urlaub konserviert. Das war ganz einfach, denn ich habe mir aus Sizilien frische Kaktusfeigen mitgebracht. Habt ihr die schon mal probiert?
Zugegeben, diese Früchte sind ziemlich wehrhaft und geben ihr köstliches Inneres nicht so gerne preis, aber die Mühe lohnt sich. Ihr solltet unbedingt zugreifen, wenn ihr irgendwo mal frische Kaktusfeigen bekommt.

Zum Öffnen braucht ihr allerdings Handschuhe, denn die Früchte sind leider überall mit winzig kleinen Dornen besetzt, die euch tagelang plagen, wenn ihr sie in die Finger bekommt. Ein wenig einfacher wird es, wenn ihr die Kaktusfeigen einige Stunden in kaltem Wasser einweicht, dann werden auch die Dornen weich, aber mich pieksen sie dann trotzdem noch.

Wenn ihr aber erstmal durch die Schale gedrungen seid findet ihr das weiche, mit winzigen Kernen durchsetzte süß-säuerliche Fruchtfleisch, das je nach Sorte an eine Sorte Birne oder Melone oder eine Mischung aus beidem erinnert. Es gibt die Früchte in den Farben violett (purpurrot), Orange (gelb) und weiß (grün).
Ich hatte überwiegend die rötlichen Feigen und habe daraus eine sommerliche Marmelade gekocht. Den Geschmack des Urlaubs also in Gläsern konserviert. So kann ich noch den ganzen Winter über beim Frühstücken von der sizilanischen Sonne träumen.

Kaktusfeigen wachsen auf Sizilien quasi wie Unkraut überall. Es sind die Früchte der bis zu 4 Meter hoch wachsenden Opuntienkakteen (Opuntia ficus Indica), die auch als Grundstücksbegrenzung oder zur Abgrenzung von Viehweiden gepflanz werden. Die Kakteen vermehren sich dort jedoch "wie Unkraut" und abgebrochene Stücke wachsen am Boden einfach zu neuen Kakteen heran. Doch auch wenn die Kakteen überall wachsen sollte man sich nicht einfach an den Früchten bedienen. Man bekommt sie für kleines Geld und sehr frisch auf den örtlichen Märken, die ohnehin ein echtes Erlebnis sind, oder auch im Supermarkt.

Für 6 Gläser à 180 ml braucht ihr:

1 bis 1,5 kg Kaktusfeigen
500 g Gelierzucker (2:1)
1-2 TL Zitronensäure


Und so wird's gemacht:

1. Kaktusfeigen schälen und das Fruchtfleisch herauslösen. Wie das geht sehr ihr am besten hier in meinem Video.

2. Fruchtfleisch in einem Topf aufkochen und ein paar Minuten kochen lassen. Anschließen durch ein Haarsieb streichen um die Kerne heraus zu sieben. Die KErne stören mich beim Essen der frischen Früchte nicht, in der Marmelade sind sie aber doch ziemlich lästig.

3. Das feine Fruchtmark wieder zurück in den Tropf geben. Ihr solltet jetzt ungefähr 1 kg Fruchtmasse haben. Wenn es weniger ist passt ihr die Menge des Gelierzuckers bitte einfach an im Verhältnis wie angegeben (also z.b. 2 Teile Frucht : 1 Teil Zucker).

4. Gelierzucker und Zitronensäure dazu geben, gut vermischen und nach Packungsanleitung fertig kochen. Meist sind das etwa 4 Minuten sprundelnden Kochens. Macht dann eine Gelierprobe und dosiert ggf. noch etwas Gelierzucker oder Zitronensäure nach um die gewünschte Konsistenz zu erreichen.

5. Die Marmelade dann in ausgekochte Schraubgläser füllen, zuschrauben und auf den Deckel stellen, damit auch dieser durch den heißen Inhalt noch keimfrei gemacht wird.


Die Marmelade schmeckt zum Frühstücksbrötchen mit Butter oder Frischkäse genauso gut wie zu einem kräftig-würzigen Stück Ziegenkäse. Ich sehe in Gedanken immer die sizilianische Landschaft vor mir, den rauchenden Ätna und die vielen, vielen Kaktushecken überall den Straßen entlang.

Vielleicht schafft ihr es ja in einem eurer nächsten Urlaube auch mal nach Sizilien, ich würde es euch nur wünschen und kann es wärmstens als Reiseziel empfehlen. Zur Zubereitung habe ich auch ein Video für euch ins Netz gestellt.

Alles Liebe
Euer Steffen

Freitag, 22. Januar 2016

vegane Mandelmilch selber machen

Hallo meine Lieben,

keine Sorge, ich bin kein Veganer! Nicht, dass das schlimm wäre - aber anstrengend. Ich denke mir, jeder soll so leben, wie er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann und keiner von uns wird allein durch sein Verhalten die Welt retten. Wenn aber jeder ein bisschen Rücksicht auf Natur und Umwelt nimmt, ist schon ein großer Schritt für alle getan.

Warum ich jetzt aber vegane Milch trinke? Ganz einfach - sie schmeckt mir! Ich trinke auch nach wie vor Kuhmilch und ich bin der Meinung, dass wir gerade hier dringend darauf achten müssen, was wir kaufen und zu uns nehmen. Es kann einfach nicht sein, dass der Milchpreis ins bodenlose sinkt und wir uns darüber freuen. Ich jedenfalls würde keinen Liter Milch weniger trinken, wenn der Preis doppelt so hoch wäre. Und ganz ehrlich: Wer von euch ist weniger Auto gefahren als der Liter Superbenzin 1,70 EUR gekostet hat? Na also!

Jetzt aber zu meiner Mandelmilch. Es gibt vegane Milch ja nicht nur aus Mandeln, am bekanntesten ist wahrscheinlich Sojamilch. Leider ist das auch die, die mir am wenigsten gut schmeckt. Reine Sojamilch erinnert mich irgendwie an den Geruch von Pappmaché. Habt ihr nicht auch als Kinder eingeweichte Zeitungspapierschnipsel zu allen möglichen Formen verarbeitet? So wie diese Pampe riecht für mich die Sojamilch.... gruselig!
Mandelmilch riecht aber nach Mandeln, also lecker. Auch Hafer- und Reismilch sind wirklich gut. Inzwischen kann man diese Milchersatzgetränke in fast jedem Supermarkt kaufen, sie kosten aber zwischen 2 und 3 Euro je Liter und enthalten leider oft ziemlich viel Zucker.

Für einen Liter Mandelmilch braucht ihr:

120 g Mandeln
2-4 Datteln oder 1-2 EL Agavendicksaft
1 Liter Wasser


Und so wird's gemacht:

1. Die Mandeln über Nacht (etwa 12 Stunden) in kaltem Wasser einweichen. Wenn ihr statt Mandeln Cashewkerne verwendet könnt ihr diesen Schritt auslassen.

2. Das Einweichwasser wegschütten und die Mandeln mit Datteln und Wasser in den Krug eures Standmixers geben. Versucht es ruhig auch mal ohne Süßungsmittel, das schmeckt auch, ist aber vielleicht gewöhnungsbedürftig.

3. Bei hoher Drehzahl alles 1-2 Minuten mixen. Fertig. Je nach Leistung eures Mixers können eine längere Mixdauer nötig sein und größere Mandelstückchen übrig bleiben. Wenn ihr die Milch für Müsli nehmt stört das gar nicht. Zum trinken würde ich sie durch ein Käsetuch (Mulltuch) abseihen.


Die Abtropfreste solltet ihr trocknen und zum Backen verwenden, sie sind einfach zu schade und zu lecker um weggeworfen zu werden. Ich habe euch auch ein Video gedreht, da könnt ihr mal sehen wie ich die Milch mache.

Probiert es mal aus und schreibt mir, wie euch die vegane Mandelmilch geschmeckt hat.


Alles Liebe
Euer Steffen

Sonntag, 17. Januar 2016

Grünkernkuchen

Hallo meine Lieben,

viele von euch haben ja inzwischen mein Rezept für Grünkernküchle gesehen und ausprobiert und ich habe bisher viele positive Rückmeldungen dazu bekommen. Grünkern ist aber auch einfach super! Ich kann mir gar nicht vorstellen, auf Grünkern zu verzichten.

Heute gibt's ein ganz altes Grünkernrezept. Eines, das schon in meiner Kindheit bei keinem Familienfest gefehlt hat: Omas Grünkernkuchen.
Das tolle am Grünkern ist ja, dass man ihn so vielseitig verwenden kann und eben nicht nur in der herzhaften Küche, sondern auch zum Backen einsetzen kann. Der Grünkernkuchen wird ohne Weizenmehl gebacken, wer aber auch bei anderem Getreide unverträglich reagiert sollte vorsichtshalber die Finger davon lassen und vorher abklären, ob er Grünkern (unreif getrockneter Dinkel) essen darf.

Für einen Kuchen mit 26 cm Durchmesser braucht ihr:

125 g Grünkernschrot
250 ml Milch
60 g Butter
250 g Zucker
6 Eier
1 Päckchen Backpulver
40 g Zitronat
40 g Orangeat
1 EL Schnaps
180 g gemahlene Haselnüsse

Zum Verzieren nach Belieben
Puderzucker
Kuvertüre
Ganache, etc.


Und so wird's gemacht:

1. Milch in einem Topf aufkochen und Grünkern dazu geben. So lange unter dauerndem Rühren kochen lassen, bis sich die Masse vom Topfboden löst. Dann die Grünkernmasse etwa 1-2 Stunden abkühlen lassen.

2. Eier trennen. Butter, Zucker und Eigelb schaumig rühren. Backpulver dazu geben. Backofen auf 180°C bei Ober-/Unterhitze vorheizen.

3. Zitronat und Orangeat sehr fein hacken und mit 1 EL Schnaps (z.B. Zwetschgenschnaps) dazu geben.

4. Jetzt die erkaltete Grünkernmasse untermischen und gut verrühren.

5. Zuletzt Eischnee aus 6 Eiweiß schlagen und abwechselnd mit den gemahlenen Haselnüssen unterheben.

6. Eine Springform fetten und die Masse einfüllen und glattstreichen. Auf der mittleren Schiene bei 180°C etwa 60 Minuten backen. Stäbchenprobe machen.


Ich habe meinen Grünkernkuchen mit einer aufgeschlagenen Ganache eingestrichen und verziert. Diese macht ihr schon am Vortag, da sie erst vollständig kalt sein muss bevor ihr sie aufschlagt. Eine super Anleitung zum Thema Ganache habe ich bei Tortentante gefunden.

Alles Liebe und viel Freude am Backen mit Grünkern

Euer Steffen

Freitag, 8. Januar 2016

Paprika-Tomaten-Suppe mit Kabeljau

Hallo ihr Lieben,

kürzlich bin ich über ein Rezept gestolpert, das mich stocken ließ. Eine Paprika-Tomaten-Suppe mit Fisch? Warum sollte man so etwas kombinieren? Wieso
sollte ich das ausprobieren, wo ich schon beim Gedanken an Fischsuppen eine Gänsehaut bekomme? Auch gehörte Paprika lange zu dem wenigen Gemüse, das ich nicht mochte, doch das hat sich inzwischen ja glücklicherweise geändert. Irgendwie ließ mir das Rezept aber keine Ruhe und ich habe es ausprobiert - und soll ich euch was verraten: es schmeckt fantastisch! Kein bisschen "fischig"... einfach nur gut!

Für 4 Portionen braucht ihr:

3-3 rote Paprikaschoten
250 g Tomaten
2 kleine Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
2 EL Olivenöl
750 ml Gemüsebrühe
1 Prise Kreuzkümmel (gemahlen)
Salz
Pfeffer
350 g Kabeljaufilet oder andere Fisch nach eurem Geschmack
ggf. 1 EL Balsamico-Essig

Und so wird's gemacht:

1. Wenn ihr die Schale von Paprika und Tomate nicht vertragt könnt ihr beides abziehen. Dazu die Paprika bei 230°C im Ofen bräunen bis die Schale Blasen bekommt. Die Tomaten nur anritzen und mit kochendem Wasser kurz überbrühen, abschrecken und dann die Schale abziehen. Allerdings wird die Schale beim pürieren der Suppe so fein, dass ihr sie zumindest nicht mehr spürt, ich habe mir diesen Schritt also gespart.

2. Knoblauch und Zwiebeln fein hacken, Paprika in grobe Würfel schneiden, Tomaten stückeln.

3. Olivenöl in einem Top erhitzen und zunächst Zwiebeln und Knoblauch darin glasig dünsten. Dann die Tomaten und Paprikawürfel dazu geben und weitere 5 Minuten anschwitzen. Wenn ihr die Schale dran gelassen habt gebt dem Gemüse lieber 8-10 Minuten Zeit. Anschließend mit Gemüsebrühe ablöschen und mit Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel würzen. Deckel drauf und 20 Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen.

4. Das Kabeljaufilet abspülen und in grobe (etwa 2 cm)´Würfel schneiden.

5. Wenn die Suppe durchgegart ist wird sie püriert. Nehmt dazu einen Pürierstab ober füllt die heiße Suppe vorsichtig in einen Mixer/Blender um. Achtung: Wenn ihr einen Blender verwendet müsst ihr den Stöpsel aus dem Deckel entfernen, wenn ihr heiße Zutaten mixt. Legt stattdessen ein Geschirrtuch auf die obere Öffnung. Niemals (!!!) dürft ihr das Loch mit eurer Hand zuhalten! Es könnte heiße Flüssigkeit herausspritzen und ihr könntet euch verletzen.

6. Die pürierte Suppe nochmals kurz aufkochen und dann wieder auf kleine Hitze schalten. Dann die Fischstücke dazu geben und untermischen. 8-10 Minuten gar ziehen lassen. Dabei soll die Suppe nicht mehr kochen. Die fertige Suppe jetzt noch mit Aceto Balsamico, Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.


Da der Fisch erst ganz zum Schluss hinein kommt ist er weder trocken noch zerfallen, noch konnte er viel Geschmack an die Suppe abgeben. Es ist also eine wirklich tolle Kombination aus einer fruchtig-kräftigen Suppe und zart gegartem Fischfilet. Probiert es mal aus und schreibt mir wie es euch geschmeckt hat.

Alles Liebe
Euer Steffen