Dienstag, 16. Juni 2015

Holunderblütensirup

Hallo meine Lieben,

seit Wochen habe ich mir vorgenommen, die Blüte des Holunders auszunutzen um endlich wieder Nachschub an Holunderblütensirup zu produzieren. Letztes Jahr habe ich Unmengen davon hergestellt, aber auf wundersame Weise ist fast alles aufgebraucht oder verschenkt worden.

Und dann - alle guten Vorsätze waren gefasst, der Einkaufszettel geschrieben - brach die Hektik los. Viel Arbeit, viele Termine, und in der wenigen Zeit, die ich zu Hause verbracht habe keine Lust auf Küche. Ja, auch sowas gibt's mal. Nach ein paar wirklich stressigen Tagen dann der erste Lichtblick, doch da war die Holunderblüte vorbei! DRAMA!
Das hat man nun davon wenn man in einer Weinbauregion wohnt, da geht eben alles etwas schneller als anderswo.

Zum Glück habe ich gestern einen Ausflug gemacht und auf der Heimfahrt sprangen mich die blühenden Holundersträucher förmlich an. Die ganze Landschaft schien plötzlich voller Holunder zu sein. Ich habe mir natürlich ausgerechnet den Strauch ausgesucht, der inmitten von Brennnesseln wuchs. So hält sich die Erinnerung daran noch ein paar Tage länger :-)
Soweit so gut, ich habe eine kleine aber feine Ausbeute an Holunderblütendolden gesammelt, geschwind die restlichen Zutaten eingekauft und losgelegt. Jetzt brauche ich nur noch etwas Geduld.

Wenn ihr euren Holunderblütensirup selber machen wollt braucht ihr:

1 Liter Wasser
2 kg Zucker
10 g Zitronensäure
1 Zitrone
1 Limette
1 Orange

Achtet darauf, dass ihr unbehandelte Früchte bekommt oder brüht sie zumindest mit kochendem Wasser ab und wascht sie gründlich.






Und so wird's gemacht:


1. Wasser in einem großen (!!!) Topf aufkochen und den Zucker dazu geben. So lange rühren bis die Flüssigkeit wieder klar wird. Dann en Topf vom Herd nehmen.

2. Zitrusfrüchte waschen und in Scheiben schneiden, Holunderblüten auszupfen und von Kleintieren befreien :-)

3. Zitronensäure ins Zuckerwasser geben und einrühren.

4. Blüten und Früchte in den Topf geben, durchrühren und zugedeckt stehen lassen bis alles abgekühlt ist.

5. Den abgekühlten Topf zugedeckt 2-3 Tage im Kühlschrank stehen lassen damit alles gut durchziehen kann. Anschließend den Sirup durch ein feines Haarsieb abseihen oder durch ein Tuch passieren.


Mir genügt das Sieb, der Sirup sieht dann aber nicht ganz "sauber" aus, da kleine Teilchen darin herumschwimmen. Das ist größtenteils Blütenstaub und stört überhaupt nicht. Wenn ihr trotzdem einen klaren Sirup wollt müsst ihr ein Leinentuch oder Baumwolltuch nehmen (vorher auskochen, keinen Weichspüler oder sowas verwenden) und viiieeeel Geduld haben, da der dickflüsige Sirup nur sehr langsam durch das Tuch tropft.

Mit dem fertigen Sirup könnt ihr nun nach Belieben weiter verfahren. Er eignet sich für Hugo, Limonade, Desserts, Torten, und vieles mehr. Wenn ihr tolle Holunderblütensiruprezepte (mein persönlicher Kandidat für das Rezepteunwort des Jahres *g*) habt, her damit :-)

Alles Liebe
Euer Steffen

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