Hallo Ihr Lieben,
Wie ihr vielleicht wisst fand ein großer Teil meiner Kindheit bei Oma in der Küche statt. Diese Zeit hat viele Spuren im positivsten Sinn hinterlassen, denn mir wurden unbewusst viele Dinge beigebracht und Werte vermittelt, die mir in der heutigen Zeit oft noch viel wertvoller vorkommen als damals. Die Generation meiner Großeltern hat Zeiten erlebt, in denen Not und Hunger herrschten. Bestimmt war auch das ein Grund dafür, dass Oma immer versucht hat, keine Lebensmittel wegzuwerfen sondern aus allen Resten noch etwas zu zaubern. Und ich erinnere mich gut an besonders leckere Mahlzeiten über die meine Oma dann beinahe entschuldigend sagte "Ach, das sind doch nur Reste".
Ich finde, dass heute viel zu viele Lebensmittel weggeworfen werden und für mich ist das unbegreiflich. Warum muss denn fünf Minuten vor Ladenschluss in der Bäckerei noch jedes Brot zehnmal vorhanden sein? Wieso das Regal mit Obst und Gemüse im Supermarkt zum Bersten gefüllt sein?
Aber auch Zuhause kommt es vor, dass man sich beim Kochen in der Menge verschätzt. Dann ist es gut, wenn man so wie Oma früher, ein Repertoire an Rezepten oder eine Menge Improvisationstalent hat um diese noch weiter zu verarbeiten.
Dieses Kartoffelbrot könnt ihr zum Beispiel aus übrig gebliebenen Kartoffeln machen, es lohnt sich aber sogar, dafür extra welche zu kochen. Das Brot könnt ihr nach Belieben würzen oder mit allerlei Zutaten nach eurem Geschmack verfeinern. Hervorragend passt dazu Rosmarin, Zwiebeln, getrocknete Tomaten oder auch Oliven.
Für zwei Laibe braucht ihr:
750 g geschälte Kartoffeln (in Salzwasser weichkochen und abtropfen)
125 ml lauwarmes Wasser
1/2 Würfel frische Hefe
oder 1 Päckchen Trockenhefe
1 Prise Zucker
2 EL Olivenöl
710 g Mehl
2 TL Salz
Und so wird's gemacht:
1. Kartoffeln weich kochen, abgießen und abkühlen lassen bis sie nur noch lauwarm sind. Dann durch die Kartoffelpresse drücken oder stampfen.
2. Hefe in das Wasser streuen und Zucker dazu geben. 5 Minuten stehen lassen bis sich Bläschen bilden.
3. Die Hefemischung zu den Kartoffeln geben und verrühren.
4. Mehl dazu geben und alles gut durchmischen. Das geht am besten mit dem Knethaken in einer Küchenmaschine.
Vorsicht mit der Menge, bei dem Rezept für 2 Laibe kommen die meisten Küchenmaschinen an ihre Grenzen.
5. Etwa 2 Minuten auf niedriger Stufe kneten, dann 5-10 Minuten mit höherer Geschwindigkeit weiter kneten. Keine Panik wenn euch der Teig zu trocken vorkommt, je länger er geknetet wird, umso weicher wird er. Bitte auf keinen Fall Wasser dazu gießen.
6. Den Teig zu einer Kugel formen und in einer Schüssel mit Deckel oder Frischhaltefolie abdecken und 30 Minuten gehen lassen.
7. Den Ofen auf 190°C vorheizen (Ober- und Unterhitze)
8. Bestreut die Arbeitsfläche mit Mehl und teilt den Teig in zwei gleiche Stücke.
9. Jedes Stück zur Kugel formen (Bäcker nennen das 'rund wirken'). Die Kugel platt drücken und aufrollen.
Jetzt habt ihr einen Laib Brot geformt.
10. Beide Brote 20 Minuten gehen lassen.
11. Die Brote mit etwas Wasser einstreichen für eine schönere Kruste und etwa 45 Minuten backen bis die Kruste goldbraun ist. Fertig ist das Brot wieder, wenn es beim Klopftest Hohl klingt.
Bitte lasst das Brot noch mindestens eine halbe Stunde abkühlen bevor ihr es anschneidet. Auch wenn es noch so verführerisch duftet.
Wenn euch das Rezept gefällt freue ich mich über eure Kommentare. Falls auch ihr Ideen habt, wie man Reste verwenden kann schreibt mir.
Alles Liebe
Euer Steffen
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