Samstag, 20. September 2014

Zimtschnecken - Cinnamon Rolls

Hallo meine Lieben,

Zimt - ein Gewürz für die Weihnachtszeit? Für viele ist der Duft von Zimt ein sicheres Zeichen dafür, dass es Winter wird und Weihnachten vor der Tür steht.
Natürlich findet Zimt vor allem in der Weihnachtsbäckerei Verwendung, aber ich fände es viel zu schade, wenn dieses tolle Gewürz nicht auch im restlichen Jahr eine Rolle spielen würde.
Eine meiner ersten Erinnerungen an Zimt handelt von einem kugelrunden, dunkelbraunen Stück Zimtseife. Ich habe diese Seife geliebt und man erzählt mir, dass ich, so oft ich sie aus dem Badezimmer stibitzen konnte, die Seifenkugel unter die Nase haltend durchs Haus gezogen sei. Leider kam keine der Zimtseifen die ich bisher gefunden habe mehr an diesen wunderbaren Duft meiner Kindheit heran.

Heute soll es aber gar nicht um Seife gehen - mir sind nur gerade meine Gedanken abgeschweift :-)

Zimt spielt für mich auch beim Backen und Kochen eine große Rolle. Ich würze zum Beispiel meinen Bulgur gern, indem ich eine Zimtstange mitkoche. Auch in die Streusel auf Apfel- und Zwetschgenkuchen gehört Zimt hinein. Und ganz besonders gern mag ich frische Zimtschnecken, frisch aus dem Ofen und noch warm. Wenn es mal schnell gehen muss backe ich diese mit meinem Hefeteig-Grundrezept, das ich euch schon vorgestellt habe. Aber wenn es besonders raffiniert werden soll, dann benutze ich dieses amerikanische Rezept. Es ist ein kleines bisschen aufwändiger, aber der Aufwand lohnt sich. Sie werden wunderbar fluffig und zart. Probiert es einfach mal aus, ihr werdet sie lieben!

Für etwa 12 Zimtschnecken (in einer 26er Springform) braucht ihr:

650 g Mehl
35 g Zucker
1/2 TL Salz
1/2 Würfel frische Hefe
oder 1 Päckchen Trockenhefe
125 g gekochte Kartoffeln (mehlig kochend)
60 g weiche Butter
1 großes Bio-Ei
125 ml Buttermilch (zimmerwarm)
125 ml Milch (zimmerwarm)


Für die Füllung:

2-3 EL Sirup (z.b. Grafschafter Goldsaft, Zuckersirup, Birnendicksaft)
60 g Butter
1 EL Zimt
4 EL Zucker
40 g Rosinen


Für die Glasur:

2 EL Milch
70 g Puderzucker


Zunächst noch ein paar kleine Anmerkungen zu meinen Rezepten, die mir gerade so beim Schreiben einfallen.

Hefe: Ich verwende wann immer es möglich ist frische Hefe. Damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht und die Würfel sind auch sehr leicht teilbar und können super abgewogen werden, wenn ihre ein Rezept hoch- oder runterrechnet. Bei Trockenhefe wird es da schwieriger. Für spontane Hefeteig-Gelüste ist es aber sinnvoll auch immer ein paar Päckchen Trockenhefe im Haus zu haben :-)

Eier: Ich verwende grundsätzlich Bio-Eier, auch wenn ich in einem Rezept mal nur "Eier" schreibe und ich empfehle euch, das auch zu tun. Natürlich ist man nie sicher vor Lebensmittelskandalen und wenn mal wieder jemand Futter falsch deklariert oder falsche Zusätze verwendet ist das schlimm und verwerflich. Aber im Grunde sind das (hoffentlich) Ausnahmen. Das bedeutet, dass Hühner in Bio-Haltung in der Regel natürliches Futter erhalten und zudem nach streng reglementierten Standards gehalten werden. Eine Ausnahme mache ich nur in einem einzigen Fall: Wenn ich die Eier von jemandem bekomme, der selbst Hühner hält und ich die Haltungsbedinungen kenne. Denn das sind meist die wirklich glücklichen und gesunden Hühner.

Butter: Meistens schreibe ich Butter in meine Rezepte, weil ich die auch einfach am liebsten verwende. An den echten Buttergeschmack kommt nunmal keine Margarine ran. Ich habe aber auch einige vegane Rezepte, bei denen Butter dann natürlich nicht verwendet werden kann. Wenn ihr euch vegan ernähren wollt oder solche Rezepte ausprobiert achtet auch bei Margarine darauf, dass sie vegan ist. Leider ist das meist nicht der Fall, auch wenn "Pflanzenmargarine" drauf steht. Da sind oft noch Molkeerzeugnisse drin. Wer Butter nicht mag oder aus gesundheitlichen Gründen eher Margarine bevorzugen möchte kann das natürlich tun.

Mehl: Sicher ist euch beim Einkaufen schon einmal aufgefallen, dass es zahlreiche Mehltypen gibt, die alle mit einer Nummer bezeichnet sind. Das verbreitetse ist wohl das Weizenmehl Type 405. Die Zahl gibt dabei den Mineralstoffgehalt des Mehls an. Für leichtes Gebäck verwende ich das 405er oder wenn ich mit Dinkelmehl backe Type 630. Für Kuchen und Brot verwende ich am Liebsten Weizenmehl Type 550. Das hat meiner Erfahrung nach die besten Backeigenschaften. Für Mischbrote kommt dann Type 1050 zum Einsatz. Für Nudeln taugen diese Mehle meiner Meinung nach alle nichts. Dafür brauchts spezielles Pastamehl. In Italien bekommt ihr das unter der Bezeichnung "Tipo 00", auch manche Supermärkte führen dieses Mehl. Wenn ihr das bei euch nicht bekommt schaut euch mal nach "Pasta- und Spätzlemehl" um, das gibt es unter anderem von der Firma "Mehlzauber". Damit mache ich meine Nudeln und die werden wirklich gut.


Jetzt aber weiter mit dem Rezept. So wird's gemacht:

1. Kartoffeln schälen, weich kochen und mit der Gabel zerdrücken. Die weiche Butter dazu geben solange die Kartoffeln noch warm sind und zu einem glatten Brei rühren.

2. Ei, Milch und Buttermilch dazu geben. Die Zutaten sollten alle Zimmertemperatur haben. Auf keinen Fall dürfen sie zu warm sein, da Hitze die Hefe abtötet.
Jetzt die Hefe dazu geben und gut vermischen.

3. Mehl, Zucker und Salz in der Rührschüssel der Küchenmaschine vermischen.

4. Die flüssigen Zutaten zu der Mehlmischung geben und mit dem Knethaken gut vermengen. Den Teig in der Maschine oder von Hand so lange kneten bis er glatt und elastisch ist und nicht mehr klebt.

5. Den Teig zu einer Kugel formen, leicht bemehlen und in einer Schüssel mit Deckel oder mit Frischhaltefolie abgedeckt etwa eine Stunde gehen lassen. Das Volumen sollte sich ungefähr verdoppeln.

6. Für die Füllung die Butter in einem kleinen Topf zerlassen und den Sirup hinzu geben. Zucker mit Zimt mischen.

7. Den Hefeteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche nochmals durchkneten und zu einem Rechteck ausrollen. Bei mir ergibt es etwa die Größe 60 x 40 cm.

8. Auf den ausgerollten Teig die Butter-Sirup-Masse verteilen und mit einer Winkelpalette oder Teigkarte gleichmäßig verstreichen. Darüber den Zimtzucker streuen und die Rosinen darauf verteilen. Die Rosinen könnt ihr natürlich auch weg lassen oder durch ein paar gehackte und geröstete Haselnüsse ersetzen.
9. Die Teigplatte von der langen Seite her aufrollen und in 12 gleichmäßige Stücke teilen. Dazu die Rolle zunächst in der Mitte teilen, beide Hälften nochmals halbieren und dann jedes Stück in 3 gleiche Teile schneiden. Wer ein gutes Augenmaß hat schafft es aber auch ohne diesen Kniff. Ich habe es mit 16 Stücken gemacht, die passen aber nicht alle in die Form und es wird auch zu eng.
10. Eine 26er Springform einfetten und die Schnecken mit etwas Abstand zueinander hinein setzen.

11. Die Zimtschnecken noch etwa 20 Minuten gehen lassen. Backofen auf 175°C vorheizen (Ober- und Unterhitze).

12. Für etwa 30 - 40 Minuten backen, bis die Zimtschnecken goldbraun sind.
13. Die Glasur anrühren. Die Milch nach und nach zum Puderzucker geben und immer gleich verrühren, damit es nicht zu flüssig wird. Mit einem Teelöffel über die noch warmen Zimtschnecken träufeln oder mit dem Pinsel darauf verstreichen.


Ihr könnt jetzt die Zimtschnecken entweder wie einen Kuchen in Stücke schneiden, oder ihr brecht einfach die einzelnen Schnecken heraus und genießt sie am besten noch warm. Ich wünsche euch gutes Gelingen!

Alles Liebe
Euer Steffen


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