Hallo meine Lieben,
wie schon in meinem Rezept für die Linzertorte angekündigt stelle ich euch heute ein Rezept meiner Oma vor.
Die "Quetschelatwerche", wie sie bei uns zu Hause heißt ist eine ganz besondere, traditionelle Art Zwetschgen zu einer Art Mus oder Marmelade zu kochen.
Dabei wird kein oder nur wenig Zucker zugesetzt und die Fruchtsüße allein reicht zur Konservierung aus.
Das Rezept stammt aus einer Zeit, als Zucker teuer und Mangelware war und man die Früchte aus dem Garten trotzdem lange haltbar machen musste.
Das Endprodukt ist sehr intensiv im Geschmack und der kommt allein aus der Frucht. Das Geheimnis bei der Zubereitung ist, dass ihr die Masse AUF KEINEN FALL UMRÜHREN dürft. Klingt komisch, ist aber so.
Ihr braucht dafür:
1 kg Zwetschgen
max. 200g Zucker (keinen Gelierzucker!!!)
viel Geduld und Gottvertrauen
Und so wird's gemacht:
1. Zwetschgen entsteinen und in einen Topf geben. Laut meiner Oma geht das am Besten in einem Messingtopf, aber es funktioniert auch in meinem Topf aus Edelstahl. Nur die Zwetschgen in den Topf geben, den Zucker nicht.
2. Bei schwacher Hitze (bei mir Stufe 3 von 12) zunächst 15 Minuten mit Deckel und den Rest der Zeit ohne Deckel kochen. Bitte wirklich auf keinen Fall rühren, die Masse brennt sonst sofort an. Hier ist die Geduld und das Gottvertrauen gefragt. Glaubt mir, es funktioniert.
3. Das Einkochen kann mehrere Stunden dauern. Schaut ab und zu nach wie weit die Zwetschgen schon zerkocht sind. Die Latwerge ist fertig, wenn keine Fruchtstücke mehr erkennbar sind.
4. Jetzt könnt ihr probieren wie süß das ganze ist, wenn ihr wollt gebt löffelweise Zucker dazu bis es euch süß genug ist. Wenn ihr jetzt umrührt sollten sich die letzten kleinen Stückchen auflösen und eine glatte Masse entstehen. Wenn ihr es noch feiner wollt könnt ihr kurz mit dem Pürierstab nachhelfen.
Ich habe dieses Mal überhaupt keinen Zucker hinzu gegeben, da mir die Fruchtsüße ausgereicht hat.
5. In saubere Gläser abfüllen und zuschrauben, dann auf den Deckel stellen und abkühlen lassen.
Die Latwerge schmeckt prima als Brotaufstrich, z.B. mit etwas Ziegenfirschkäse, auf der Linzertorte oder auch in meinem Blätterteiggebäck. Das Rezept dafür kommt, aber da braucht ihr noch etwas Geduld.
Probiert doch einmal dieses uralte Rezept aus und sagt mir, wie es euch schmeckt.
Alles Liebe
Euer Steffen
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