Sonntag, 19. Oktober 2014

Mehl aus der Steinemühle - Qualität aus Tradition

Hallo ihr Lieben,

bei meinem letzten Besuch in der Heimat habe ich endlich und seit langem einmal wieder den Weg in die Steinemühle gefunden. Diese Mühle wurde 1322 das erste Mal urkundlich erwähnt und ist schon seit 300 Jahren im Besitz der Familie Müller. Auch die Steinemühle verbinde ich mit vielen Erinnerungen an meine Kindheit. Meine Oma, die ganz in der Nähe der Steinemühle aufgewachsen ist hat immer viel davon erzählt, auch weil sie dort in der Mühle ihr Pflichtjahr abgeleistet hatte. Auch ihr Mehl kaufte sie immer bei der Mühle. Damals wurde der große Mehlsack nach Hause geliefert und auf den Dachboden geschleppt. Von dort durfte ich dann immer Mehl holen, wenn Omas Vorrat in der Küche zur Neige ging. Auch an eine Führung durch die Mühle erinnere ich mich gut, besonders an einen spektakulären "Fahrstuhl", den der Müller von Hand bediente.

Wer mehr wissen will kann hier weiter lesen. Ein Besuch im schnuckeligen Mühlenladen lohnt sich immer, denn hier gibt es neben zahlreichen spitzen Mehlsorten auch eine regionale Sepzialität: Grünkern. Dazu kommen auch noch einige Beiträge, aber da braucht ihr noch etwas Geduld.

Grünkern ist unreif geernteter und getrockneter Dinkel. Früher geschag dieses Trocknen in großen "Darren". Das waren kleine Häuschen, in denen der Grünkern auf großen Rosten langsam mit geringer Hitze gedarrt wurde. Durch das Darren wurde dem Grünkern Feuchtigkeit entzogen und er wurde haltbar und lagerfähig.
Grünkern ist sehr vielseitig einsetzbar und gerade für die vegetarische Küche eine tolle Bereicherung, aber auch zum Backen eignet er sich ausgezeichnet.

Ein Rezept habe ich heute nicht für euch, aber dafür ein paar ausführliche Informationen zu den verschiedenen Mehltypen. Ich habe das schonmal in einem früheren Post angerissen, möchte aber hier nochmals etwas dazu schreiben:

Weizen:

Type 405 - Klassisches Haushaltsmehl mit guten Backeigenschaften und Bindevermögen. Für Kuchen und Feingebäcke.

Type 550 - Für Weißbrot und Toastbrot, Brötchen und andere Gebäcke mit goldbrauner Kruste.

Weizendunst (Spätzlemehl) - Griffiges Mehl für Spätzle und Nudeln

Type 1050 - Durch den hohen Schalenanteil wird das Gebäck mit dieser Type in der Krumenfarbe dunkler. Für herzhafte Backwaren und Brote.

Weizenvollkornmehl - Enthält sämtliche Bestandteiles des Korns. Für herzhaftes Gebäck und Brot.


Roggen:

Type 997 bzw. 1150 - Für reine Roggenbrote oder gemischt mit Weizenmehl zur Brotherstellun,g.

Roggenvollkornmehl - Enthält sätmliche Bestandteiles des Korns. Für Vollkornbrote.


Dinkel:

Type 630 - Verwendung wie Weizenmehl Type 405 oder 550.

Type 1050 - Verwendung wie Weizenmehl Type 1050.

Dinkelvollkornmehl - Verwendung wie Weizenvollkornmehl.

Bei Dinkelmehl besteht leicht die Gefahr, dass das Gebäck trocken wird. Dies kann durch eine längere Teigführung vermindert werden oder durch Mischen mit Weizenmehl.


Generell gilt für alle Mehle, dass eine niedrigere Typenzahl ein helleres Mehl und einen niedrigeren Gehalt an Vitaminen und Ballaststoffen bedeutet.


Wenn ihr einmal auf der Suche nach einem schönen Ausflugsziel seid, kann ich euch den Hardheimer Mühlenweg empfehlen. Dieser Wanderweg führt außer an der Steinemühle noch an zahlreichen anderen ehemaligen und noch bestehenden Mühlen vorbei durchs Erftal. Die Landschaft ist sehr schön und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich hervorragend verköstigen zu lassen.

Alles Liebe
Euer Steffen


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