Hallo meine Süßen,
ich erinnere mich, dass in meiner Kindheit in den Wäldern rund um meine Heimatgemeinde Bäume wuchsen, an denen kleine stachelige Päckchen hingen. Nicht diese festen Kugeln mit den harten Stacheln, aus denen dann glänzende rotbraune Kastanien herausplatzen. Diese Bäume gab es natürlich auch und einige dieser uralten Riesen gibt es noch heute. Und immer noch sammeln Eltern und Kinder im Herbst die Kastanien auf um daraus kleine Figuren zu basteln.
Die Früchte der Esskastanien, oder Maronen, sind filigraner verpackt. Die Stacheln sind dichter und wirken weicher. Und sie sind nicht so perfekt rund. Die einzelnen Früchte sind auch an einer Seite abgeflacht. Dafür sind die Maronen aber essbar und schmecken richtig toll nach Herbst.
Ob es diese Bäume von damals noch gibt weiß ich nicht. Die meisten Maronen werden heute in Frankreich geerntet und man kann sie jetzt im Herbst fast überall kaufen. In Würzburg gibt es zur "Allerheiligenmesse", dem Herbstmarkt, das erste Mal im Jahr das "Maroni-Bähnle". Ein kleiner Marktstand in Form einer Lokomotive. Da bekommt man geröstete Maronen und ich komme einfach nicht dran vorbei ohne mir eine Tüte davon mitzunehmen.
Maronen sind auch in der herbstlichen Küche echte Alleskönner. Als Suppe, Püree, Aufstrich oder als Maronengemüse, sie sind wirklich vielseitig einsetzbar. Ich habe heute einen Maronenkuchen für euch, der euch sicher begeistern wird.
Für eine Form mit 26-28 cm Durchmesser braucht ihr:
Für den Teig:100 g Mehl
100 g Weizenvollkornmehl
1 Prise gemahlene Nelken
1 Prise Zimt
75 g brauner Zucker
100 g kalte Butter
1 Eigelb
2 EL eiskaltes Wasser
Für die Creme:
400 g gegarte Maronen
120 g gemahlene Mandeln
40 g Walnusskerne
2 Eier
1 Prise Salz
150 g weiche Butter
150 g Zucker
2 TL Vanilleextrakt
1 TL Zimt
ggf. Puderzucker zum Bestäuben
So wird's gemacht:
1. In einer Rührschüssel Mehle mit Zimt, Nelken und Zucker mischen. Die Kalte Butter in kleinen Stückchen dazu geben. Mit Eigelb und Wasser schnell zu einem festen Teig kneten. Den Teig in Folie wickeln und für eine Stunde in den Kühlschrank legen. Wenn ihr den Teig wieder aus dem Kühlschrank holt könnt ihr den Backofen auf 180°C bei Ober-/Unterhitze vorheizen und mit der Creme beginnen.
2. Die gegarten Maronen bekommt ihr im Herbst in fast jedem Supermarkt als eingeschweißte Ware. Ihr könnt die Maronen natürlich auch selbst im Ofen rösten oder im Topf garen, aber diese Arbeit spare ich mir gern. Die Maronen werden dann mit dem Mixer fein zerkleinert, es entsteht ein recht trockenes "Püree". Walnüsse hacken und zusammen mit den gemahlenen Mandeln unter die Maronenmasse mischen.
3. Butter mit Zucker, Vanilleextrakt und Zimt cremig aufschlagen. Eier trennen und Eigelb unter die Zuckermasse rühren. Eiweiß zu Schnee schlagen und beiseite stellen.
4. Maronenmasse dazu geben und gut verrühren, bis sich alles gleichmäßig vermischt hat. Dann den Eischnee vorsichtig unterheben.
5. Eine Tarteform oder Springform einfetten, den Teig ausrollen (am besten auf Folie oder Backpapier) und in die Form drücken. Einen Rand von etwa 2 cm Höhe formen. Den Boden mehrfach mit einer Gabel einstechen und den Kuchenboden dann etwa 10 Minuten backen.
6. Anschließend die Maronenmasse einfüllen und glatt streichen und nochmals für ungefähr 45 bis 55 Minuten backen. Bevor ihr den Kuchen aus der Form löst sollte er ganz abgekühlt sein.
Vor dem Servieren könnt ihr den Kuchen noch nach Belieben mit Puderzucker bestäuben. Auch eine fruchtige Ergänzung schmeckt ganz toll dazu. Serviert den Kuchen doch zum Beispiel mit ein paar Spalten der Khaki- oder Sharonfrucht, oder püriert eine Khaki und hebt das Fruchtmus unter eine Portion Schlagsahne. Einfach wunderbar herb-fruchtig-süß.
Viel Freude beim Nachbacken und alles Liebe
Euer Steffen
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