Hallo meine Lieben,
wenige von euch haben wahrscheinlich einen eigenen Walnussbaum im Garten stehen. Walnussbäume werden wirklich riesig und brauchen sehr viel Platz. Sie werfen einen großen Schatten und direkt unter Ihnen schafft es kaum ein Pflänzchen zu überleben. Walnussbäume verteidigen ihr Revier. Dafür liefern sie dann aber neben kühlendem Schatten auch noch köstliche Nüsse, die man sich mit den Eichhörnchen teilen darf, die regelmäßig vorbei schauen.
Nein, ich habe leider keinen Walnussbaum. Ich hatte aber mal einen, der war ungefähr so groß wie ich, aber ich war damals vielleicht 4 oder 5 Jahre alt, genau weiß ich das nicht mehr.
Ich weiß nur, dass wir meine Großeltern aus der Kur abgeholt haben und dort stand im Garten ein mächtiger Walnussbaum. Einen jungen Baum, der wohl wie viele andere den Garten wie Unkraut zu überwuchern drohte, habe ich als Geschenk mit nach Hause bekommen und im Garten meiner anderen Großeltern eingepflanzt. Dort wurde mein Bäumchen gehegt und gepflegt und wuchs einige Jahre ungefähr in meinem Tempo. Bis meine Eltern dann in eben diesen Garten ein Haus bauen wollten und mein Bäumchen weichen musste.
Der Baum wurde aber nicht einfach gefällt - das hätte ich nicht übers Herz gebracht. Nein, er durfte umziehen und wir haben gewissermaßen die Adressen getauscht. Der Baum wurde ans Haus meiner Großeltern gepflanzt aus dem ich mit meiner Familie auszog als unser neues Haus fertig gebaut war. Dort legte der Baum weiter kräftig zu und beschattete bald den halben Gemüsegarten meiner Oma. Also galt es wieder ein neues Zuhause für mein Bäumchen zu finden und wir hatten Glück. Die Schwiegereltern meiner Tante nahmen das Bäumchen auf und gaben ihm ein neues Zuhause am Waldrand. Ich glaube fest daran, dass es ihm dort gut geht und dass er mich in Größe (und hoffentlich auch Umfang) inzwischen eingeholt hat. Immerhin dürfte der Baum inzwischen ungefähr 35 Jahre alt sein, vielleicht konnten seine neuen Besitzer auch schon Nüsse ernten. Ich habe leider bisher nie danach gefragt, ob es dem Baum noch gut geht. Aber falls ihr das lest, Barbara und Lothar, schreibt mir doch mal.
Einen Birnbaum habe ich übrigens auch nicht. Aber dafür immer zwei Gedichte im Ohr, wenn ich an Birnen denke. Das erste ist der unvermeidliche Herr von Ribbeck zu Bibbeck im Havelland (Theodor Fontane) und das zweite - kein wirkliches Birnen- aber dafür ein Herbstgedicht ist Septembermorgen. Bei letzterem sehe ich noch, als wäre es gestern gewesen, unseren Lehrer, Herrn Horn, vor mir wie er versucht uns Horde ignoranter Fünftklässler die Kunst der Sprache uns Poesie näher zu bringen. Leider habe auch ich erst viel später zu schätzen gelernt, was wir an diesem Lehrer hatten.
Septembermorgen
Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.
(Eduard Mörike)
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die noch da sind und sehnlichst auf das Rezept für den Walnuss-Zimtbirnen-Kuchen warten. Eure Geduld wird nun belohnt.
Für eine Springform mit 26 cm braucht ihr:
🖨 Rezept als PDF
250 g weiche Butter
250 g Zucker
2 TL Zimt
5 Eier
300 g Mehl
100 g Walnüsse (gemahlen)
2 TL Backpulver
1 Prise Salz
2-3 Birnen (reif, aber noch fest)
2 EL Zucker
So wird's gemacht:
1. Backofen auf 160°C bei Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Springform einfetten und mit Mehl ausstreuen.
2. Birnen schälen, Kerngehäuse entfernen und in Viertel schneiden. Dann jedes Viertel der Länge nach in 3 Spalten teilen. Mit 1 TL Zimt bestreuen und vorsichtig damit vermischen und beiseite stellen.
3. Butter und Zucker schaumig rühren, dann die Eier einzeln und langsam nacheinander unterrühren.
4. Gemahlene Walnüsse mit Mehl, Backpulver und Salz mischen und löffelweise unter den Teig rühren. Den Teig in die Form geben und glatt streichen.
5. Jetzt die Birnenspalten fächerförmig auf dem Teig verteilen. Die übrigen 2 EL Zucker mit dem restlichen Zimt vermischen und über die Birnen streuen. Auf der mittleren Schiene ungefähr 60 Minuten backen. Stäbchenprobe machen.
Wer mag kann den fertigen Kuchen noch mit Puderzucker bestreuen und ihn mit geschlagener Sahne servieren. Diese extra Kalorien spare ich aber an dieser Stelle gerne ein uns esse lieber noch ein dr... äh, zweites Stück.
Alles Liebe
Euer Steffen
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